ShareFair 2015

Ein Rückblick auf die ShareFair 2015

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Impressionen von der ShareFair 2015 in Berlin
Impressionen von der ShareFair 2015 in Berlin.

   Im November 2015 haben wir – das Team von Sharing Berlin und Ouishare – mit tatkräftiger Unterstützung der Berliner Stadtreinigungsbetriebe BSR im Rahmen der Initiative Trenntstadt Berlin und dem Verband kommunaler Unternehmen VKU die zweite Auflage der ShareFair  veranstaltet. Ihr erinnert Euch – die erste Fair fand im Frühsommer 2014 mit mehr als 60 Ausstellenden und ca. 500 Besucher*innen im alten SUPERMARKT in der Brunnenstraße statt. Ziel war es damals, einige der spannenden Alternativen zu traditionellen Wirtschaftsmodellen in Berlin sichtbar zu machen, zu vernetzen und ihre ökosoziale Wirkung aufzuzeigen. Die Neuauflage 2015 sollte an diesem Vorhaben anknüpfen und insbesondere vor dem Hintergrund „Abfallvermeidung“ und „Kreislaufwirtschaft“ neue Konsum- und Lebensmodelle einem großen Publikum zugänglich machen. Was dabei letztendlich rausgekommen ist, findet Ihr in unserem kurzen Einblick unserer gesammelten Erfahrungen.
   Bei den Vorbereitungen zur zweiten ShareFair stellten wir fest, dass fast die Hälfte aller Initiativen und Unternehmen, die 2014 auf der ShareFair präsent waren, mittlerweile nicht mehr exisitieren bzw. in den Stand-by Modus übergegangen sind. Das hat bei uns eine Menge Fragen aufgeworfen:
Was sagt das aus über die Nachhaltigkeit der einzelnen Geschäftsideen? Was sagt das aus über die Balance zwischen persönlichem Engagement und den vorhandenen Ressourcen? Und was sagt das aus über die Community, die solche Modelle einerseits unterstützt und auch davon profitiert?
   Wir sind also mit vielen Fragen in die Planung des diesjährigen Programms gegangen. Eines ist direkt klar geworden: Es sollte diesmal weniger um die reine Repräsentation der einzelnen Unternehmen und Initiativen (Stichwort: Messe) gehen, sondern eher um den Austausch von Wissen und Erfahrungen. So wurde aus der ursprünglich geplanten ShareFair eine ganz andere Veranstaltung – auch in Kooperation mit den ca. 50 Mitwirkenden aus den unterschiedlichen Bereichen der Kreislauf- und Kollaborativwirtschaft. Die ShareFair 2015 war letzendlich eine spannende Mischung aus Talks, Workshops, Live-Experimenten, einem eigenen Wissenschafts-Track, neuen kulinarischen Formaten und vielen, vielen Gesprächen von morgens bis abends. Im folgenden findet Ihr noch mal den kompletten Rahmen der diesjährigen Veranstaltung.
Trotz des stürmischen Schneeregens folgten rund 700 Besucher_innen mit großem Interesse am Thema Kollaboratives Wirtschaften. Etliche der Unternehmen und Initiativen haben sehr intelligente Verwertungsketten erarbeitet, bei denen sogar, Achtung: GELD! verdient wird und dass dort, wo nicht primär Geld verdient wird, im Gegenzug selbsttragende Systeme oder starke Gemeinschaften entstehen. Besucher konnten erkennen, wie positiv sich Tauschprinzipien auf die Wissensvermittlung auswirken und dass es nun auch einen immer größer werdenden Bereich in der Forschung gibt, der sich mit Prinzipien wie Sharing oder Kollaboration auseinandersetzt.

Was haben wir von der ShareFair 2015 gelernt?
Es gibt einen Riesenbedarf nach regelmäßigen Gelegenheiten, um sich auszutauschen. Die Berliner Szene des alternativen Wirtschaftens, Sharing- , Collaborative-, Solidarity-, Circular-Economy und etliche andere, besteht aus überaus engagierten und kreativen Menschen, die teilweise an visionären gesellschaftlichen Entwürfen arbeiten. Tatsache ist aber auch, dass beim gegenwärtigen Berliner Start up-Hype der Erfolg von jungen Unternehmen fast ausschließlich an ihrer (potentiellen) Wirtschaftskraft gemessen wird. Pioniere aus Wirtschaftsbereichen, bei denen die ökosozialen Effekte im Vordergrund stehen, finden noch nicht die breite Unterstützung, die sie angesichts ihrer gesellschaftlichen Innovationskraft eigentlich verdient hätten. Während andere Städte wie beispielsweise Amsterdam oder Barcelona eine eigene politische Resolution zur Repräsentanz und Stärkung dieser Wirtschaftsbereiche verabschiedet haben (siehe hier und hier) ist man hier in Berlin noch lange nicht soweit. Von seiten der Verwaltung gibt es derzeit auch kein Signal, diese Haltung zu ändern.

Wie geht es nun weiter?
Wir denken bereits über das nächste Event in 2016 nach. Diesmal wollen wir so früh wie möglich mit den Planungen beginnen und unser Programmteam auch um einige Akteure aus der lokalen Szene erweitern. Habt Ihr Interesse, im nächsten Jahr mitzumachen? Dann schreibt uns einfach an sharefair@sharingberlin.de.